LEBENSLAUF LORE MASIUS
* 30. August 1889 in Potsdam † 05.10.1970 in Serrara Fontana/Italien


L
ore Masius war eine der ersten Frauen, die als expressionistische Malerin schon vor dem 1. Weltkrieg künstlerisch tätig war.
Als Tochter eines Sanitätsrates aus Potsdam wuchs sie in einer humanistisch geprägten Familie auf. Sie studierte (1907 -1910) an der königlichen Kunstschule in Berlin.

Ihr Werk teilt sich in 2 Perioden: 1914 – 1920 und 1945 -1970

Im Jahr 1914 nahm sie in Köln an der Werkbundausstellung /Haus der Frau teil. 1916 stellte sie in Hagen im damaligen Folkwangmuseum unter der Leitung von Karl Ernst Osthaus aus.

1916
war sie als Kunstlehrerin an einem Mädchengymnasium in Essen angestellt.

1919 heiratete sie den rumänischen Architekten Mihai Goilav. Sie lebte sechs Jahre in Rumänien. Aus der Ehe entstammten eine Tochter und ein Sohn. Nach der Scheidung 1925 kehrte sie nach Deutschland zurück.

Von 1925 bis 1970 lebte sie in Gauting.

In den Jahren 1922 bis 1930 hat sie nur vereinzelt ausgestellt.

Von 1933 bis 1945 hatte sie keine Ausstellungsmöglichkeiten.
Auf sich allein gestellt, war ihr Leben oft von wirtschaftlicher Not geprägt.

1937 plante das Folkwang-Museum Essen eine Ausstellung mit neuen Arbeiten von Lore Masius. Diese fand aber nicht statt, weil die Bilder politisch „nicht genehm“ waren.

Nach dem Krieg konnte sie wieder künstlerisch tätig werden und hatte schon früh Ausstellungen unter anderem in München (1951 und 1955) im Lenbachhaus.

Ihr Stil, den sie bis zu ihrem Lebensende beibehielt, war sehr virtuos. Sie malte mit den Fingern, bevorzugte große Flächen - das Motiv musste sie packen. Durch Eindrücke in der Natur ließ sie sich zu ihren dynamischen, kraftvollen Bildern inspirieren. Bis zu ihrem Lebensende behielt sie ihren expressionistischen Stil bei.

“Wenn ich auch die letzten unzerstörten Einsamkeiten jenseits der Wege und Autostraßen suchen muss, werde ich nicht davon ablassen unsere schöne Welt zu malen.“

Lore Masius bezeichnete sich selbst als absolute Einzelgängerin. Sie fühlte sich der Natur im Sinne des Pantheismus tief verbunden.

1970 starb sie in Serrara Fontana / Italien